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80 % der Fußgängerunfälle passieren beim Überqueren von Straßen

Übermorgen, am 1.September, ist wieder "nationaler Tag des Zebrastreifens". Initiiert wurde dieser Aktionstag von der Deutschen Studiengesellschaft für Straßenmarkierungen e.V. (DSGS). Das Ziel: Auf die Verkehrssicherheit von Fußgängern hinweisen.

Foto: Unsplash


Neben amüsanten "Feiertagen" wie dem internationalen Tag der Jogginghose oder dem Talk like a pirate day gibt es auch viele Aktionstage mit einem ernsthaften Hintergrund. Den nationalen Tag des Zebrastreifens am 1. September zum Beispiel. Er wurde von der Deutschen Studiengesellschaft für Straßenmarkierungen e.V. (DSGS), dem Fachverband für Straßenmarkierungen, initiiert. Und zwar, um auf die zahlreichen Unfälle hinzuweisen, die sich an Verkehrsübergängen ereignen.


Bundesweit ereignen sich ca. 80 % aller Unfälle mit Fußgängerbeteiligung in Ortschaften beim Überqueren von Straßen. Der Anteil von Kindern und Senioren an Fußgängerunfällen ist dabei überproportional hoch.

DSGS


Zum Vergleich: Der Anteil der Unfälle mit Fußgänger*innen und Fahradfahrer*innen an Straßenbahn- und Bushaltestellen beträgt nur etwa ein Prozent. Während es an Bushaltestellen zu Unfällen komme, weil es häufig keine separate Wartefläche auf dem Gehweg gebe, hätte "bei Straßenbahnhaltestellen und an ÖPNV-Trassen das zulässige Parken im unmittelbaren Haltestellenbereich einen negativen Einfluss auf die Verkehrssicherheit von Fußgängern" heißt es in der Studie "Verkehrssicherheit an Haltestellen des ÖPNV" im Auftrag der Unfallforschung der Versicherer GDV.


Aktionen für mehr Verkehrssicherheit

Die DSGS lädt jedes Jahr Kommunen, Schulen, Kitas und Mitgliedsunternehmen dazu ein, am 1.9. bestehende Zebrastreifen (die eigentlich Fußgängerüberwege heißen) noch sicherer zu gestalten. Zum Beispiel, in dem die Markierung auf dem Boden erneuert, Hecken zurückgeschnitten oder Straßenlaternen aufgestellt werden, um die Sichtbarkeit zu erhöhen.



Denn die meisten Unfälle innerhalb von Ortschaften geschehen, wenn Fußgänger und Radfahrer Straßen überqueren und von Autofahrern übersehen werden. So heißt es auch in der Unfallforschung der Versicherer (UDV): "Das Überqueren von Straßen ist für Fußgänger besonders gefährlich. Etwa 80 Prozent der über 30.000 innerorts verunglückten Fußgänger wurden 2012 beim Queren verletzt."


Zebrastreifen feiert Geburtstag


Der Zebrastreifen ist erst vor Kurzem 69 Jahre alt geworden: am 8 Juli 1952 wurden die ersten Fußgängerüberwege in München aufgemalt. 2022 feiert der Zebrastreifen also seinen 70. Geburtstag.

Vorrang hatten Fußgänger an den Überwegen damals aber noch nicht. Entsprechend viele Unfälle waren die Folge. Allein in Nordrhein-Westfalen ereigneten sich im Jahr 1955 rund 85.650 Unfälle mit Verletzten. Bis 1964 stieg die Zahl der Unfälle an Zebrastreifen auf fast 98.000. Erst am 1. Juni 1964 wurde an Zebrastreifen Vorrang für Fußgänger eingeführt. Seitdem gilt:


An Fußgängerüberwegen haben Fußgänger, Rollstuhlfahrer und Nutzer von Krankenfahrstühlen sowie Radfahrer, die ihr Fahrrad wie einen Tretroller benutzen, absoluten Vorrang.

StVO


Das bedeutet für Radfahrer: absteigen und schieben. Anders sei es für andere Verkehrsteilnehmer schwer - und oftmals erst zu spät - zu erkennen, "ob ein fahrender Radfahrer einen Zebrastreifen überqueren möchte oder nicht." "Kommt es in einer solchen Situation zu einem Unfall, droht dem Radfahrer eine Mitschuld", heißt es bei der Polizei NRW.





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