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"Mobilität für alle denken, planen und gestalten"

Kerstin Dämon ist vieles: Journalistin, WiM, Content-Producerin, Kommunikatorin, Heavy-Metal-Maniac – aber vor allem ist sie das Herz und der Kopf hinter dem Mobility Monday und unsere Mobilmacherin der Woche.

Fotos: Vladislav Terziev, nonverbal | bildkommunikation


Beim ITS-Weltkongress moderiert sie, bei der VDV-Jahrestagung hält sie die Stellung, bei der IT-Trans sorgt sie für Vernetzung, bei WiM ist sie unverzichtbare Macherin – längst ist Kerstin Dämon aus der Mobilitätsbranche nicht mehr wegzudenken. Klares Erkennungszeichen: ihre leuchtend roten Haare und ihr enormer Einsatzwille. Es gibt etwas zu tun? Dann bin ich dabei!

Wer so für die Branche brennt, hat sich das sicher ganz gezielt ausgesucht. „Nicht ganz“, lacht Kerstin. Ihr Traum sei es immer gewesen, Journalistin zu werden. Also ist sie genau das geworden: vom parallelen Studium an der Kölner Journalistenschule für Politik und Wirtschaft e.V. und der Uni Köln ab in die Redaktion der WirtschaftsWoche. Stichwort Einsatzwille. Kerstin fackelt nicht lange, sondern macht.


Über Kommunikation und Digitales in die Mobilität und zu WiM

Der Schritt in die Mobilitätsbranche war dann jedoch zufällig: „Als eine berufliche Veränderung anstand, war für mich klar, ich will was mit Kommunikation machen und was Digitales. So habe ich dann bei innogy SE angefangen. Als Kommunikatorin habe ich mich hier intensiv mit elektrischem Strom, E-Mobilität und Ladesäuleninfrastruktur beschäftigt. Das war mein Einstieg in die Mobilitätsbranche – und über diese Kontakte bin ich dann auch zu WiM gekommen.“


Nach einem E-Mobilitätsevent in München („mit Probefahren - so richtig fetter Karren!“) ist sie zum Auftaktreffen des damals ersten MoveUps des WiM Hub München eingeladen worden und spontan mitgekommen. Ihre Befürchtungen, hier fehl am Platz zu sein, waren schnell verflogen.

„Ich fand das total spannend! Was für eine mega Idee, Frauen zu zusammenzubringen, um Mobilität zu gestalten.“

Kerstin Dämon, Referentin Online-Redaktion bei VDV eTicket Service


Wie sehr WiM ihren Nerv getroffen haben, zeigte sich jetzt: Menschen verbinden, Formate umsetzen, Ideen entwickeln – Kerstin hat viele Ideen und ist im engen Kontakt mit den WiM München, die sie schließlich auf den WiM Hub in ihrer Heimatstadt Köln aufmerksam machen. Als der als WiM Hub Rhein-Ruhr neu gegründet wird, gehört Kerstin zu den Gründungsmitgliedern und ist seitdem eine der vier Hub-Managerinnen. Einsatzwille - hier zeigt er sich wieder.


Mobilität brauchen alle, deshalb muss sie von vielen gestaltet werden

Woher aber kommt diese enorme Begeisterung und Motivation sich so für Mobilität einzusetzen? „Stark aus meinem persönlichen Umfeld. Ich selbst mache mir ja wenig Gedanken, wie ich unterwegs bin. Aber ich weiß, dass es anderen anders geht. Ein guter Freund von mir benutzt zum Beispiel einen Rollstuhl und allein, wenn er zum Zahnarzt muss, ist das ein Riesenthema. Alltägliche Dinge, zum Geldautomaten gehen, zum Bäcker, ins Konzert werden plötzlich ein echtes Problem.“


Mobilität muss für alle gedacht, geplant und gestaltet werden. Das dürfen wir nicht einer kleinen Gruppe überlassen! Man kann nicht alle Lebensrealitäten auf dem Schirm haben. Darum müssen wir viele verschiedene Menschen an den Tisch holen, wenn wir Mobilität planen und umsetzen. Bis hin zu den Menschen, die an den entscheidenden Hebeln sitzen.

Kerstin Dämon, Referentin Online-Redaktion bei VDV eTicket Service


Mobilität sei Daseinsvorsorge, Teilhabe, biete die Möglichkeit, das eigene Leben zu gestalten. „Mobilität ist eben kein Nischenthema, sondern das brauchen wir ALLE und deshalb muss sie von vielen gestaltet werden.“ Ihre ideale Welt? „Eine Welt, in der jede:r frei von Nöten leben kann.“ Dafür setzt sie sich sehr engagiert ein.

Das sieht auch Viktoria Brandenburg so, Geschäftsführerin bei DIE INFORMATIONSDESIGNER, die Kerstin als Mobilmacherin der Woche nominiert hat: "Kerstin ist Netzwerkerin par excellence – sie hat ein großartiges Gespür dafür, welche Personen sich einmal kennenlernen sollten, um gemeinsam spannende Themen voran zu treiben. Und sie bringt mit ihrer Art – im wahrsten Sinne des Wortes – einfach wunderbar Farbe in die ÖPNV-Welt."

Indem sie komplexe, technische Inhalte konsumierbar macht – für politische Akteure, Hersteller, Verkehrsunternehmen, für die, die Mobilität umsetzen – trägt Kerstin in ihrem aktuellen Hauptjob zu dieser Vision bei. Beim VDV eTicket Service ist sie verantwortlich für die digitale Kommunikation des Unternehmens sowie der Smart Ticketing Alliance.

Bei WiM ist sie nicht nur für die WiM an Rhein und Ruhr im Einsatz, sondern übernimmt auch zentrale Aufgaben wie den wöchentlichen (!) Mobility Monday und unzählige organisatorische, koordinierende und steuernde Aktivitäten, die auf die positive Entwicklung der Branche einzahlen – auf eine Mobilität, die von vielen gestaltet wird.


Menschen zusammenbringen, die gemeinsam Dinge bewegen können

Dabei ist es ihr vor allem ein Anliegen, „Menschen zusammenzubringen und sie sichtbar zu machen mit ihren Talenten, Fähigkeiten, Kenntnissen und Projekten. Ich habe vielleicht ein gutes Händchen dafür, die richtigen Menschen zu vernetzen, die dann gemeinsam etwas Produktives, etwas Gutes auf den Weg bringen.“

Außerdem hilft sie Menschen, in der Branche Fuß zu fassen und eine Andock-Stelle zu finden. „Wir bekommen viel Feedback, wie wertvoll das Netzwerk ist. Das motiviert! Weil wir hier wirklich etwas bewegen, das für andere Bedeutung hat,“ erklärt Kerstin.

Sigrid Nikutta ist eins ihrer großen Vorbilder und von ihr hat sie einen Gedanken übernommen, der sie sehr ermutigt hat in ihrem Engagement. „Frauen seien immer ‚zu‘ irgendwas. Zu laut, zu leise, zu bestimmt, zu unsicher, zu sehr ambitioniert, zu wenig entschieden…

Wenn ich ohnehin nie richtig bin, dann kann ich auch einfach ich selbst sein und mein Ding auf meine Art durchziehen. Ich muss mich nicht verstellen.“

Kerstin Dämon, Referentin Online-Redaktion bei VDV eTicket Service


Und gibt es weitere Vorbilder? „Ja. Alle Fahrerinnen – ihr seid Heldinnen!“


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