Happy new year! Auch 2024 werden wir uns hier im Blog mit #mobilityjobs und #mobilmacherinnen beschäftigen. Zusätzlich werfen wir aber verstärkt einen Blick auf die Veränderungen in der Branche und der Verkehrspolitik. Los geht es mit einem kleinen Überblick, was sich 2024 in Sachen Steuern, Fernzüge, Preise & Co. verändert.
Kiez und Superblocks, Fahrradstraßen, Deutschlandticket, Elektromobilität: Unsere Städte verändern sich und auch unsere Mobilität befindet sich im Wandel. Wir glauben, dass Veränderungen wichtig und notwendig sind – nicht nur für das Klima, sondern auch für unsere Kommunen und uns selbst.
Das Zukunftsinstitut hat den Mobility Report 2024 veröffentlicht, in dem die Autor:innen fünf Kernaspekte und Veränderungen in der Mobilität 2024 skizzieren.
Mobilitätsbudgets ersetzen Dienstwagen, und Flexibilität verändert die Art des Pendelns und der Arbeit. Der Report spricht hier von Flex Commuting.
Mobility Hubs werden als neue Zentren der Mobilität betrachtet, die nicht nur als Knotenpunkte dienen, sondern auch attraktive Räume schaffen.
Leihräder, E-Scooter und -Mopeds prägen die urbane Mobilität.
Autonome Fahrzeuge revolutionieren die Taxi-Branche und transformieren das Verständnis von individuellem und öffentlichem Verkehr.
Elektroautos werden zu dezentralen Kraftwerken, indem sie Strom ins Netz einspeisen und die Energieinfrastruktur stärken.
Der Report identifiziert drei strategische Handlungsfelder: Active Lifestyles, Seamless Mobility und Transformative Drive(s). Der Schwerpunkt liegt auch auf der Zukunft des öffentlichen Nahverkehrs, insbesondere im Kontext von Zugänglichkeit und Nachhaltigkeit. Zudem werden die Herausforderungen und Perspektiven der Luftfahrtbranche betrachtet. Diese Themen wollen auch wir 2024 besonders im Auge behalten und schauen, ob und was sich in diesen Bereichen verändert.
Das ändert sich 2024 konkret
Zusätzlich zu prognostizierten oder erhofften globalen Trends stehen jedes Jahr ganz konkrete Veränderungen an, sei es für Autofahrerinnen und -fahrer oder die Fahrgäste des öffentlichen Nahverkehrs. Deshalb starten wir mit einem Überblick über einige der bevorstehenden Veränderungen ins neue Jahr:
Höhere Spritpreise Die Bundesregierung treibt den Klimaschutz voran und erhöht die CO₂-Bepreisung fossiler Brennstoffe. Ab dem 1. Januar 2024 steigt die CO₂-Steuer auf 45 Euro pro Tonne ansteigt. Autofahrerinnen und -fahrer müssen sich auf höhere Kraftstoffpreise einstellen.
Digitale Bahncards Die Deutsche Bahn plant, Bahncards zukünftig nur noch digital auf Smartphones anzubieten. Dies gilt bereits für Probe-Bahncards 25 und 50 aus Kunststoff. Die digitale Variante soll den Plastikverbrauch reduzieren und ist weniger anfällig für Verlust oder Vergessen. Etwa 60 Prozent der Bahncard-Inhaber nutzen bereits die digitale Form.
Erhöhung der Ticketsteuer für Passagierflüge Die Bundesregierung plant im Haushalt für 2024 eine Erhöhung der Ticketsteuer für Passagierflüge. Die Luftverkehrsabgabe soll jährlich angepasst werden, um ab 2024 zusätzliche Einnahmen von bis zu 580 Millionen Euro zu generieren. Die bestehende Ticketsteuer, eingeführt 2011, bringt derzeit rund eine Milliarde Euro pro Jahr ein. Die Fluggesellschaften zahlen gestaffelte Aufschläge abhängig von der Flugstrecke. Eine mögliche Einführung einer nationalen Kerosinsteuer wurde hingegen verworfen.
Zusätzliche Fernzüge Zum Fahrplanwechsel will die Deutsche Bahn das Zugangebot erweitern. Insbesondere zwischen Berlin und Nordrhein-Westfalen sowie zwischen Berlin und München gibt es jetzt zusätzliche Fernzüge. Die Zugteilung in Hamm, Nordrhein-Westfalen, soll nun nur noch halb so oft auftreten.
Berlin wird eine zweite direkte ICE-Verbindung nach Wien erhalten. In Kooperation mit den Österreichischen Bundesbahnen und anderen Unternehmen gibt es nun dreimal pro Woche Nachtzugverbindungen zwischen Berlin und Brüssel sowie Paris. Für Reisende zwischen Leipzig, Jena und Nürnberg gibt es positive Änderungen mit nun fünf täglichen IC-Verbindungen durch das Saaletal. Magdeburg erhält erstmals eine Verbindung nach Hamburg und zusätzliche Direktverbindungen nach Berlin und Rostock.
E-Auto-Förderung Ab dem 1. Januar 2024 werden nur noch Elektrofahrzeuge mit einem Nettolistenpreis bis 45.000 Euro gefördert. Die E-Auto-Förderung beträgt ab dem kommenden Jahr 4.500 Euro, ein Drittel weniger als 2023 und die Hälfte der Förderung bis Ende 2022.
Bezahlen an Ladesäulen Ab Juli 2024 ist an neu in Betrieb genommenen Schnellladesäulen kontaktlose Zahlung mit gängigen Karten möglich, was die Nutzerfreundlichkeit verbessert.
Kostenlose Bahn-Tickets für Jugendliche Nachdem Deutschland und Frankreich im Juni 2023 kostenfreie Bahnfahrten für Jugendliche angeboten hatten, wird dieses Angebot im nächsten Jahr mit Polen als Partnerland fortgesetzt. Die Koalition aus SPD, Grünen und FDP hat dafür 5,8 Millionen Euro bereitgestellt. Ähnlich wie beim deutsch-französischen Jugendticket, das innerhalb weniger Stunden vergriffen war, stehen noch keine Details fest, wie viele Tickets angeboten werden und wann die Verlosung starten wird.
Umtausch alter Führerscheine Autofahrerinnen und Autofahrer der Jahrgänge 1965 bis 1970 mit Führerscheinen vor dem 31. Dezember 1998 sollten diese bis spätestens 19. Januar 2024 umtauschen. Der Umtausch kostet 25 Euro, und das neue Dokument ist 15 Jahre gültig. Versäumt man den rechtzeitigen Umtausch, droht ein Verwarngeld von zehn Euro.
Höhere Ticketpreise bei der DB Mit dem Fahrplanwechsel 2023/2024 führt die Deutsche Bahn höhere Preise ein. Flextickets sind im Durchschnitt um 4,9 Prozent teurer. Der Preis für die Bahncard 25 erhöht sich um drei Euro auf 62,90 Euro jährlich. Die Bahncard 50 bleibt preislich unverändert. Spar- und Supersparpreise bleiben ebenfalls gleich.
Pflicht für Fahrerassistenzsysteme Ab dem 7. Juli 2024 werden bestimmte Fahrerassistenzsysteme, darunter intelligenter Geschwindigkeitsassistent und Notbremslicht, für neu zugelassene Fahrzeuge verpflichtend. Zudem benötigen Anhänger über 3,5 Tonnen sowie Nutzfahrzeuge und Busse ein präzises Reifendrucküberwachungssystem.
Generalsanierung der Bahnstrecke Frankfurt-Mannheim Die Deutsche Bahn plant eine umfangreiche "Generalsanierung" der über 70 Kilometer langen Riedbahnstrecke zwischen Frankfurt und Mannheim im Jahr 2024. Dies beinhaltet die Erneuerung von Gleisen, Weichen, Signalen und Bahnhöfen. Um effizient arbeiten zu können, wird die Strecke für fast sechs Monate geschlossen: vom 1. bis 22. Januar 2024 und dann erneut von Mitte Juli bis zum Fahrplanwechsel am 14. Dezember 2024. Die Riedbahn ist der erste von 40 stark befahrenen Abschnitten, die bis 2030 saniert werden sollen, was zu erheblichen Einschränkungen für Bahnreisende in den kommenden Jahren führen wird.
Reservierungspflicht für internationale Zugverbindungen Die Deutsche Bahn führt zwischen dem 1. Juni und dem 1. September 2024 eine Sitzplatzreservierung für nahezu alle internationalen Zugverbindungen ein. Dies betrifft vor allem Reisen in Länder wie Österreich, Tschechien, Belgien und die Schweiz (ausgewählte Verbindungen). Die Einführung dieser Reservierungspflicht wird auf die Fußball-Europameisterschaft 2024 in Deutschland zurückgeführt, endet jedoch Mitte Juli.
Bereits bestehende Reservierungspflichten für Verbindungen nach Paris, Polen und saisonale Routen nach Italien, den Niederlanden oder Dänemark werden ab Juli 2024 auf internationale Fernzüge ausgeweitet. Nutzer:innen von Interrail-Tickets müssen für die Reservierung zusätzlich zahlen. Umbuchungen aufgrund von Zugverspätungen werden durch die neue Regelung aufwändiger, und verpasste Anschlüsse können längere Wartezeiten bedeuten, bis ein neuer Platz in einem reservierungspflichtigen Zug verfügbar ist.
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