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“Netzwerke sind wichtig, um über den Tellerrand zu gucken.”

„The more the merrier“: Das ist das Motto unserer Mobilmacherin der Woche, wenn es um’s Netzwerken geht. Anna Filby hat das Young Mobility Network mit gegründet, um die zukünftigen Macher:innen der Branche zu vernetzen. Sie ist in einem „Erfolgsteam“ des Frauennetzwerkes Mobilität Berlin aktiv und vertritt die Interessen der Mobilitätsbranche auf europäischer Ebene als Ambassador der Association for European Transport.



Netzwerkerin hoch drei: Anna Filby will gemeinsam mit anderen neue Mobilitätslösungen entwickeln, sich über ihre beruflichen Themen austauschen, aber sich auch persönlichen Rückhalt holen. Deshalb ist sie gleich in mehreren Netzwerken mit verschiedenen Schwerpunkten aktiv. „Mal passt das eine, mal das andere. Je mehr Leute im Netzwerk sind, desto mehr potenzieren sich die Möglichkeiten für mich und für alle anderen – egal ob im beruflichen oder im privaten Bereich.“


Young Mobility Network für Young Professionals

Was ihr gefehlt habe, sei ein Netzwerk für Berufseinsteiger:innen gewesen. Also hat sie ein eigenes gegründet: “Es gibt mittlerweile viele Frauennetzwerke, was wirklich super ist, aber was ist denn mit der jüngeren Generation? Hier gibt es noch nicht so viele Möglichkeiten. Deshalb liegt unser Fokus auf Young Professionals. ” Beim Young Mobility Network gebe man sich auch schon mal Tipps zur Masterarbeit und Jobs und unterstützt sich so gegenseitig.

 

Über das Young Mobility Network

Das 2020 gegründete Young Mobility Network ist ein kostenloses Netzwerk für mobilitätsaffine junge Berufstätige, die sich standort- und unternehmensübergreifend kennenlernen, austauschen und persönlich weiterentwickeln wollen. Via LinkedIn können sich Interessierte über Aktivitäten des Netzwerks informieren, und bei Interesse bei Anna oder einer ihrer Mitbegründer melden.


 

Auch Anna selbst ist noch gar nicht so lange im Job. Seit 2019, kurz nach Ende ihres Studiums, arbeitet sie bei der Deutschen Bahn. Zunächst im Bereich Engineering & Consulting. “Unser Schwerpunkt lag auf Digitalisierung und Innovation. Wir haben zum Beispiel intern Projekte zum Thema Autonomes Fahren oder Flugtaxis begleitet. Wir haben aber auch international Unternehmen beraten, zum Beispiel in Dubai.” Danach ging sie als Digital Trainee zuerst zur DB Regio, dann zu Mobimeo und ioki.

Seit Oktober 2021 ist Anna International Sales & Business Development Managerin für Großbritannien und Irland bei der DB Tochter ioki, full-service-Dienstleister für digitale Mobilität.


„Ich stelle mir eine Mobilitätslandschaft vor, in der es für jede:n möglich ist, Zugang zu einer nachhaltigen, bequemen, sicheren Mobilität zu haben, die begeistert. Dafür müssen wir uns zusammentun und vernetzen. Das schaffen wir nur gemeinsam.“

Anna Filby, International Sales & Business Development Managerin bei ioki


Anna hat in Augsburg, Vancouver und Berlin Geographie studiert, ihr Schwerpunkt lag im Bereich der Human- und Stadtgeographie. Sie beschäftigte sich beispielsweise mit Individual- und Lieferverkehren in Städten, dem Konzept der Smart City und neuen Mobilitätslösungen. “Ich hatte eine Lehrerin, die mich für Geographie begeistert hat, also habe ich das studiert. Ich wollte wissen, wie unsere Welt funktioniert, wo andere Menschen wie leben, welche Abhängigkeiten es gibt.”


Im Laufe des Studiums hat sie sich auf Stadtgeographie konzentriert und entsprechende Exkursionen in die „3 Guyanas“, Chile und Zentralasien gemacht und dort untersucht, wie sich die Menschen andernorts bewegen und wie Städte funktionieren. Sie habe früh Praktika bei Green City e.V., beim ADAC e.V., beim Deutschen Institut für Urbanistik und beim InnoZ gemacht, weil sie sehen wollte, wie sich unterschiedliche Bereiche mit dem Thema Mobilität befassen.

"All diese Erfahrungen haben mein Bewusstsein für Mobilität geprägt und mir gezeigt, wie viele gute Ansätze und Ideen es bereits in der Branche gibt. Diese zusammenzubringen geht nur, wenn wir uns vernetzen und über relevante Inhalte austauschen."

Beim Innovationszentrum für Mobilität und gesellschaftlichen Wandel (InnoZ) lernte sie einen der Mitgründer ihres eigenen Netzwerks, Kolja Schwenson, kennen lernte. “Die Idee für das Young Mobility Network ist Kolja und mir Anfang der Pandemie gekommen, weil wir uns gefragt haben, wie wir als Young Professionals jetzt in der Branche Kontakte knüpfen und uns austauschen sollen, wenn die ganzen Veranstaltungen und Plattformen wegfallen.”


Digitale Meetings, Stammtische und Lunchroulette zum Kennenlernen

Das mittlerweile vierköpfige Team, das sich aus Anna Filby, Kolja Schwenson, Matthias Carl Lauer und Patrick Erdmann zusammensetzt, organisiert deshalb alle ein bis zwei Monate digitale Sessions zu einem Thema mit einem Speaker oder einer Speakerin und anschließenden Breakoutsessions. Die Themen, die das Netzwerk beschäftigen, reichen von der Förderung von Fahrradmobilität in Unternehmen, Auswirkungen von Scooter-Sharing durch COVID-19 bis zu Zukunftsvisionen für Stadt und Land.

Zu Beginn der digitalen Meetings berichtet Matthias in der Rubrik „Mobility News“ über Trends und Entwicklungen innerhalb der Mobilitätsbranche. Zum Kennenlernen veranstalten sie ein Lunchroulette, wo sich die Mitglieder:innen 1:1 vernetzen können. Auch Exkursionen zum Flughafen Tegel oder eine Besichtigung des DB Ideenzuges haben sie bereits organisiert. Und wenn die Inzidenzen es zulassen, treffen sich die Young Professionals bei Stammtischen in den drei Regionalen Hubs Berlin, Frankfurt am Main und Hamburg.


100 bis 150 Menschen sind mittlerweile im Netzwerk, zu den Digitalevents kommen in der Regel 20 bis 30 Personen und auch bei einem Berliner Stammtisch waren schon 25 Leute dabei, wie Anna berichtet. Der Erfolg freut sie. “Wir hatten ja am Anfang wenig Erfahrung, wie man zum Beispiel eine Session moderiert. Aber wir haben es einfach ausprobiert.”

Das sei ihre grundsätzliche Empfehlung an andere, die ein Netzwerk gründen wollen: „Einfach mal machen.“ Wenn die Begeisterung und das Team stimmen, ergebe sich der Rest von allein.


Berliner Erfolgsteam, Europäisches Ambassador Network der AET

Abgesehen vom Kennenlernen anderer Young Professionals bringe das Netzwerken aber auch fachlich Vorteile, wie Anna betont. “Ich arbeite jetzt bei ioki und habe thematisch insbesondere on demand-Verkehre auf dem Tisch. Deshalb ist so ein Netzwerk wichtig, um auch mal über den Tellerrand zu gucken.”

Seit Mai 2020 ist Anna außerdem Teil eins Erfolgsteams, des Frauennetzwerks Mobilität Berlin. Ein Erfolgsteam ist eine Arbeitsgruppe, deren Teilnehmer:innen sich regelmäßig treffen und über private und berufliche Ziele austauschen und sich bei deren Erreichung unterstützen. „Zum Beispiel haben mich Ines, Tine und Carolin bei der Wahl meines jetzigen Jobs bei ioki unterstützt“ erzählt sie. „Sich gegenseitig unterstützen und Mut machen ist eine große Komponente, die unser Erfolgsteam für uns alle so erfolgreich macht.“


Ich war auf der Konferenz Regiosignale und habe mich dort gefühlt wie ein Alien: relativ jung und als Frau – die Kombi gibt‘s aber nicht häufig. Deshalb sind solche Netzwerke wichtig, um sich gegenseitig zu unterstützen und weiterzuentwickeln.

Anna Filby, International Sales & Business Development Managerin bei ioki


Der nächste Schritt in Sachen Networking führt Anna zur Association for European Transport (AET). Der Verband AET wurde 1998 gegründet, um Wissenschaft und Praxis miteinander zu vernetzen und so die Verkehrsplanung in Europa voranzubringen. Außerdem richtet die AET die European Transport Conference aus. Dort war Anna jetzt ein Jahr lang Zuhörerin im Ambassador Network. Das Ambassador-Netzwerk unterstützt die AET mit Landesbotschafter:innen und nationalen Expert:innen sowie Speaker:innen. Für Deutschland übernimmt Anna künftig diese Rolle.

“Der internationale Austausch in diesem Ambassador Netzwerk ist auf der einen Seite sehr nützlich für meinen Job, auf der anderen Seite lerne ich auch ganz viel für mich - das ergänzt sich super”, sagt sie.




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