Zum zweiten Mal schickt das Frauennetzwerk der Deutschen Bahn einen Female ICE auf die Strecke, um die Sichtbarkeit von Frauen bei der Bahn zu steigern. Alle, die an dem Mammut-Projekt mitarbeiten, tun dies ehrenamtlich. So wie Isabelle Ramroth, Alessia Halbe und Fiene Schölla, die für alles im Zug verantwortlich sind.
Nach einer Verschiebung ist der neue Termin festgelegt: Am 6. März 2025 fährt der Female ICE 2.0 von Berlin nach Frankfurt. Unter dem Motto „Wir fahren bis zur Gleichstellung!“ soll die Fahrt Frauen in der Bahnindustrie sichtbar und auf die Notwendigkeit der Gleichstellung aufmerksam machen. In einer Blogserie stellen wir das Mammut-Projekt vor und beleuchten dieses Mal die Arbeit von Fiene Schölla, Alessia Halbe und Isabelle Ramroth, die für die Fahrtgestaltung und Mitfahrerinnen verantwortlich sind.
Im ICE 4 sind die ersten beiden Wagen hinter dem Triebfahrzeug für das Event reserviert. Während im ersten Wagen das eigentliche Event mit circa 50 Personen stattfindet, sitzen im zweiten Wagen das Organisationsteam und geladene Sonderfahrgäste. Insgesamt rechnet das Team mit rund 80 Frauen an Bord des Female ICE.
Isabelle ist in der Führungskräfteentwicklung und dem Diversity-Management bei der DB InfraGO AG tätig, Fiene arbeitet als Leiterin Nachwuchskräftemanagement Erstausbildung bei der DB Bahnbau Gruppe und Alessia Halbe komplettiert das Trio im Bereich Grundsätze Führungskräfte- und Mitarbeitendenentwicklungin der Konzernleitung.
Fiene ist durch ihre Führungskraft zum Female ICE 2.0 gekommen, die 2022 mitgefahren ist und Fiene anschließend auf das Projekt aufmerksam machte.
„Da ich grundsätzlich super gerne Dinge organisiere und auch bei uns intern viele Veranstaltungen mitgestalte, hat sie gesagt: „Mensch Fiene, das war so cool, das brauchst du als Erfahrung.“ Dann zeigte sie mir, was es beim Projekt für Teams gibt und mir gesagt, in welchen Teams sie mich sehen würde. So bin ich beim Team Mitfahrerinnen gelandet.“
Fiene Schölla, Leiterin Nachwuchskräftemanagement Erstausbildung bei der DB Bahnbau Gruppe
Fiene kümmert sich vor allem um die Betreuung und Unterstützung der Frauen, die als Mitfahrerinnen am Female ICE 2.0 teilnehmen. Dazu gehörte auch der Bewerbungsaufruf über das Frauennetzwerk, die Sichtung und Auswahl der Bewerbungen sowie die umfassende Betreuung vor und während der Fahrt.
Über das Frauennetzwerk der Deutschen Bahn veröffentlichte das Trio den Aufruf zur Bewerbung. Jede interessierte Frau konnte sich mit einem kurzen Video auf einen der Plätze im Female ICE 2.0 bewerben. Die Auswahl der Bewerberinnen übernahm das Team gemeinsam. „Uns war es wichtig, dass wir divers unterwegs sind und viele Geschäftsfelder sowie Kolleginnen aus unterschiedlichen Hierarchieebenen dabei sind; nicht nur Führungskräfte, sondern auch Trainees oder Auszubildende“, sagt Alessia.
Wir haben die Kommunikation in Richtung Mitfahrerinnen übernommen mit allen wichtigen Infos, die sie brauchen und abgefragt, wer ein Ticket zum Female ICE benötigt. Es kommen ja nicht alle Bewerberinnen aus Berlin oder Frankfurt. Dann gab es eine große Runde mit allen Beteiligten, auch mit den Mitfahrerinnen, wo nochmal die letzten Punkte geklärt wurden. Und natürlich standen wir jederzeit zur Verfügung, wenn die Mitfahrerinnen Fragen hatten.
Isabelle Ramroth, Führungskräfteentwicklung und Diversity-Managerin bei DB InfraGO AG
Um die 30 Frauen fahren mit. Hinzu kommen das Organisationsteam aus dem Frauennetzwerk sowie die internen und externen Speakerinnen – die sogenannten Role Models. Der Auftakttermin mit den Beteiligten sei sehr berührend gewesen, sagt Isabelle. „Da kam uns eine Welle der Dankbarkeit entgegen. Einfach dafür, dass sich ein Team von Frauen, die sich vorher zum Großteil nicht kannten, darum kümmert, dass andere einen inspirierenden Tag haben.“
Isabelle übernimmt gemeinsam mit den anderen beiden die Organisation und Koordination des
Programms während der Fahrt.
„Ich war schon beim letzten Female ICE mit dabei, weil uns in der Führungskräfteentwicklung das Thema Frauen in Führung natürlich eine Herzensangelegenheit ist. Deshalb bin ich mit in dem Projektteam“, sagt sie. Neben Vorträgen und Tabletalks zu Themen wie nächste Karriereschritte, Rekrutierung oder Konzernentwicklungsinstrumenten wird es im Wagen auch Speeddatings geben, damit die Teilnehmerinnen sich kennen lernen und mit möglichst vielen Frauen austauschen können. Die Abläufe und Informationen zur Fahrt sowie Grußworte von Politik, den DB Vorstandsmitgliedern oder den Speakerinnen sind in einem Workbook enthalten. Darum kümmern sich Isabelle und Alessia. „Die Mitfahrerinnen kriegen ein Workbook von uns für die gesamte Fahrt mit verschiedenen Infos und Entwicklungsangeboten, in dem sie sich zum Beispiel Notizen machen können oder Karriere Tipps u.a. zum CV-Aufbau finden. Das sind ja schon viele Eindrücke und auch Ideen, die man während so einer Fahrt sammelt und im Nachgang vllt. angehen will, da ist so etwas hilfreich.“
Als klar war, dass der ursprüngliche Termin für den Female ICE wegen des GDL-Streiks nicht zu halten sein würde, mussten Fiene und ihr Team bei allen Bewerberinnen nachfragen, ob sie auch bei einem Ausweichtermin noch mitfahren würden. Auch die geplanten Speakerinnen wurden angesprochen. Das sei herausfordernd gewesen, habe der Vorfreude aber keinen Abbruch getan, sagt Fiene. „Es war eher so, dass wir gesagt haben: „Jetzt erst recht, wir kriegen das hin und wir freuen uns auf einen anderen Termin.“ Es war also eine grundhaft positive Stimmung, trotz des negativen Ereignisses, das uns begleitet hat. Das finde ich schon sehr bemerkenswert.“ Nun fokussiert sich das Teilprojekt auf den nächsten Termin im März 2025 und hat die Mitfahrerinnen schon dafür begeistern können, sich den Termin zu blocken.
Dieser Artikel ist Teil einer Serie über die Frauen bei der Bahn, die hinter dem Projekt Female ICE 2.0 stehen, der am 6. März 2025 durch Deutschland fahren soll. |
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