Mönchengladbach hat den „European Mobility Week Award“ in der Kategorie “Großstadt” gewonnen. Die Stadt mit ihren rund 270.000 Einwohner*innen hat sich im europäischen Wettbewerb gegen Granada (Spanien) und Sofia (Bulgarien) durchgesetzt. Zeit für einen digitalen Stadtrundgang.
Fotos und Videos: Stadt Mönchengladbach
Die EU-Kommission ruft Jahr für Jahr Gemeinden in der Europäischen Union auf, sich eine Woche lang in verschiedenen Projekten öffentlich mit nachhaltiger Mobilität auseinanderzusetzen. Seit 2002 findet die Europäische Mobilitätswoche (EMW) jährlich vom 16. bis zum 22. September statt - jedes Mal unter einem anderen Motto.
2020 hat sich Mönchengladbach zum fünften Mal an der EMW beteiligt - und den Award in der Kategorie “larger municipalities” (Gemeinden mit mehr als 100.000 Einwohner*innen) gewonnen. Damit hat sich die Stadt im Westen Nordrhein-Westfalens im Finale um den „European Mobility Week Award 2020“ gegen die spanische Stadt Granada und Sofia in Bulgarien durchgesetzt.
Quelle: ICLEI Europe
"Es ist toll zu sehen, dass sich die Arbeit, die man in ein Projekt steckt, letztendlich auch auszahlt", sagt Marielle Lauschke von der Stabsstelle Mobilitätsmanagement. Sie hat einen Großteil der Aktionen in Mönchengladbach koordiniert.
Dass nun endlich auch mal eine deutsche Großstadt den Preis gewonnen hat und wir für andere Städte mit gutem Beispiel vorangehen, trägt hoffentlich dazu bei, dass das Thema Mobilität auch in anderen Städten noch präsenter und wichtiger wird. Marielle Lauschke
"Die EMW hat mit wenigen Aktionen und einem kleinen Netzwerk begonnen, zudem wurde sie kaum von den Medien beachtet. Durch kreative Aktionen und immer neue Formate haben wir im Laufe der Zeit das Interesse geweckt und immer neue Unterstützer gefunden", sagt die städtische Mobilitätsbeauftragte Caprice Mathar.
"Emissionsfreie Mobilität für alle"
Die Teilnahme an der EWM ist aber nicht nur ein Projekt der Stadtverwaltung oder des Dezernats für Planen, Bauen, Mobilität und Umwelt. “Wir haben Menschen aus Nachbarschafts-, Kultur-, Umwelt- und anderen Initiativen eingeladen, sich zu beteiligen, so Lauschke.
"Unternehmen und Künstler, aber auch Schulen und Bürger*innen sind dem Aufruf gefolgt und haben Aktionen rund um nachhaltige Mobilität in der Stadt geplant und veranstaltet."
Das diesjährige Motto der EMW lautete „Emissionsfreie Mobilität für alle“, weswegen sich viele Aktionen mit der Umgestaltung von Parkplätzen in der Stadt beschäftigten: Mit Rollrasen, Pflanzen, Teppichen, Tischen oder Stühlen verwandelten Vereine, Gastronomen und Privatpersonen Stellflächen für PKW in Sitzecken, Bistros oder Spielplätze. "Es ist einfach klasse, dass dieses Engagement aller nun gewürdigt wurde", sagt Mathar.
Erstes Foto: Krauses Projektdesign
Für sie persönlich sei der Award vor allem ein klares Signal, dass die Arbeit der Stabsstelle Mobilitätsmanagement - bei aller Kritik - richtig und wichtig sei. "Wir arbeiten daran, dass die Mobilität in Mönchengladbach jeden Tag ein Stückchen besser wird. Das ist ein langer Weg. Der Preis gibt aber neues Selbstvertrauen und zeigt, dass auch schon vieles gut läuft", sagt Mathar.
Sicherlich bedeutet dieser Preis nicht, dass die Mobilität in Mönchengladbach bereits perfekt ist, insbesondere die Infrastruktur und das Mobilitätsangebot in Mönchengladbach sind noch stark ausbaufähig, aber der Award zeigt: Wir sind auf dem richtigen Weg.“ Caprice Mathar
Fotos: Krauses Projektdesign
Die EU-Kommissarin für Verkehr, Adina Vălean, forderte bei der Preisverleihung andere Städte dazu ein, dem Beispiel Mönchengladbachs zu folgen und mit vereinten Kräften „ein Mobilitätssystem für künftige Generationen aufzubauen, das intelligent und belastbar ist und seinen Teil dazu beiträgt, unsere ehrgeizigen Emissionsreduktionsziele zu erreichen.“
“Wir machen Angebote, die während der Europäische Mobilitätswoche, aber auch darüber hinaus für die Bürger*innen zur Verfügung stehen, um sich nachhaltig in der Stadt fortzubewegen." Marielle Lauschke
Entsprechend sei Mönchengladbach auch 2021 im September wieder mit vielen verschiedenen Aktionen dabei, bestätigt Mobilitätsbeauftragte Mathar.
Sie sagt: "Wir sind gespannt, was 2021 geschehen wird und freuen uns auf September. Wir freuen uns auf die alten und neuen Akteure, auf spannende Aktionen und die kreativen Ideen aus der Bürgerschaft."
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