Mitte Mai fand in Köln die B2G-Messe polisMOBILITY statt. Ihr Ziel: Kommunalpolitiker, Unternehmen und Forschung zusammenzubringen, um für eine nachhaltigere städtische Mobilität zu sorgen. Diana Dréan, die Mobilmacherin der Woche, hat im Team das Konzept der Messe mitentwickelt.
Mitte Mai drehte sich in der Koelnmesse sowie in der Kölner Innenstadt alles um nachhaltige urbane Mobilität. Dazu stellten Unternehmen, Startups, Städte und Regionen und Forschung in der Koelnmesse Politiker:innen Machbarkeitsstudien und Lösungen für eine nachhaltige städtische Mobilität vor. Persönlichkeiten aus Beratung, Politik, Mobilität und Wissenschaft hielten Vorträge und diskutierten über Herausforderungen, Lösungen und Kosten.
Parallel dazu gab es im cityHUB am Hohenzollernring in der Kölner Innenstadt eine Teststrecke, auf der Besucher:innen Fahrzeuge vom eScooter über das Lastenrad bis zum Wasserstoffauto ausprobieren und sich über Sharing-Angebote informieren konnten. Nebenan am Rudolfplatz konnten Bürger: innen im polisCAMP mit Politik, Wissenschaft und Unternehmen über die Stadt und die Mobilität der Zukunft diskutieren.
Fotos: polisMOBILITY
Die Messe polisMOBILITY, die zum ersten Mal in Köln stattgefunden hat, zog rund 15.000 Besucher:innen sowie 140 Aussteller aus neun Ländern an. Hinter dem Konzept für die neue Mobilitätsmesse, die sich vor allem an Personen aus der Stadtverwaltung sowie der (Kommunal-)Politik richtet, steckt unsere Mobilmacherin der Woche: Diana Dréan, Sales Managerin bei Koelnmesse GmbH und vertrieblich mitverantwortlich für die polisMOBILITY. „Wir haben verschiedene, thematisch aufgeteilte Messemanagementbereiche und ich bin seit ein paar Jahren in dem Bereich rund um das Thema Mobilität aktiv. Hier habe ich u. a. die INTERMOT Köln und THE TIRE COLOGNE mitgestaltet. Mit der elektro:mobilia haben wir schon 2011 den ersten Versuch zur Etablierung eines Mobilitätskongresses gestartet, damals noch etwa vor der Zeit“, sagt Diana. „Auch privat beschäftigt mich die Frage, wie meine Töchter sich zukünftig sicher und nachhaltig in der Stadt fortbewegen können. Das Thema neue Mobilität hat mich getriggert und so bin ich zur polisMOBILITY gelangt.“
6 Themenwelten für die urbane Mobilität
„Wir als Messeveranstalter schauen natürlich immer, welche Themen gerade wichtig sind, was am Markt passiert, wo es Bedarf gibt. Und so ist es letztlich zur polisMOBILITY gekommen“, sagt Diana. Anders als bei vielen anderen Messen habe bei der polisMOBILITY jedoch kein Verband als Ausrichter und Inputgeber im Hintergrund gestanden.
Im Team wurde das Messekonzept entwickelt, mit Branchenexpert:innen und Politiker:innen besprochen und letztlich sechs Schwerpunkte definiert:
• Mobil unterwegs: Fahrzeuge von Mikromobilität bis zu neuen Antriebstechnologien
• Infrastruktur: digital und physisch
• Grüne Stadt: umweltfreundliche Mobilität
• Digital vernetzen: Shared mobility und Mobility as a service
• Urbanes Leben: Logistik für die letzte Meile
• Planen & Bauen: Stadt- und Quartiersentwicklung
Wir freuen uns, als Koelnmesse die erste deutsche Messe mit einem ganzheitlichen Ansatz auf urbane Mobilität aufgesetzt zu haben.
Diana Dréan, Sales Managerin bei Koelnmesse GmbH
Das Team hat sich viele Partner an die Seite geholt, die sowohl Konferenzslots gestaltet als auch fachlichen Input gegeben haben. „Das war super wichtig, weil wir Messeorganisator sind und ursprünglich nicht aus der Mobilität kommen. Deshalb brauchen wir die Partner als Multiplikatoren in die Branche hinein“, sagt Diana.
Partner der polisMOBILITY waren unter anderem der Deutsche Städtetag, automotiveland.nrw, das Handwerk.NRW, das Verkehrs- sowie das Wirtschaftsministerium NRW, die Stadt Köln, der Verband kommunaler Unternehmen, der Bundesverband Taxi und der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen.
Die Müller + Busmann GmbH ist Konferenzpartner der polisMOBILITY und für die inhaltliche und organisatorische Gestaltung der polisMOBILITY Konferenz verantwortlich.
Außerdem fanden parallel zur Messe Partnerveranstaltungen wie die erste europäische Cargobike-Sharing-Konferenz, die Hochschulkonferenz „Science meets City“ und das Logistik-Forum der Stadt Köln statt.
Stadt Köln macht sich für die Messe stark
Die Idee für die polisMOBILITY entstand im Frühjahr 2020. Weil das Konzept mit Konferenz, Ausstellung und Bürgerdialog parallel an verschiedenen Standorten ganz neu war, mussten Diana und das gesamte Team viele Gespräche führen. „Bei etablierten Messen ruft man an und sagt: Möchtest du bei der Messe soundso ausstellen? Bei bekannten Formaten ist die Entscheidung schnell getroffen. Weil die polisMOBILITY ein ganz neues Konzept mit verschiedenen Säulen ist, mussten wir richtig viel erklären.“
Wir sind dankbar für das Vertrauen der Geschäftsführung der Koelnmesse: Im Januar 2022 hatten wir erst 15 schriftliche Ausstelleranmeldungen. Umso schöner, dass wir dann mit 140 Ausstellern auf der Messe und im cityHUB einen repräsentativen Erstaufschlag hatten.
Diana Dréan, Sales Managerin bei Koelnmesse GmbH
Mit der Stadt Köln und deren Dezernaten sowie mit Oberbürgermeisterin Henriette Reker habe es von Anfang an einen sehr engen Austausch gegeben. „Den Hohenzollernring in Köln für ein paar Tage zu sperren, ist eine logistische Herausforderung. Das geht nicht, wenn die Stadt nicht offen für die Verkehrswende ist und den Vorteil darin sieht, solche Themen in der Stadt zu spielen“, sagt Diana.
Für das Jahr 2023 habe sich die Oberbürgermeisterin bereits dafür eingesetzt, dass der Deutsche Städtetag seine Vollversammlung parallel zur polisMOBILITY abhalten wird.
„Wir möchten 2023 stärker auf städtische Delegationen zugehen. Da ist es natürlich schön, dass die Vollversammlung des Städtetags parallel auf dem Messegelände sein wird. Wir haben rund 1000 Oberbürgermeister:innen und Delegierte nebenan, so dass wir Synergien bilden können.“
Diana Dréan, Sales Managerin bei Koelnmesse GmbH
Allgemein möchte sie im kommenden Jahr noch mehr städtische Vertreter auf die Messe holen. Dafür kann sie sich auch Gemeinschaftsstände von Städteregionen vorstellen, um mehr Regionen repräsentativ ins Boot zu holen. „Uns geht es darum, den Austausch in der Gesamtbranche zu fördern und eine Plattform zu schaffen, bei der Politik, ÖPNV, Wissenschaft und Industrie zusammenkommen“, sagt Diana. Sie könne sich gut vorstellen, mehr Start-ups aus dem benachbarten Ausland einzuladen, um zukünftig auch europäische Best Practices vorzustellen. Sie sagt: „Wir möchten in den nächsten zwei bis drei Jahren das Thema auf den europäischen Raum ausweiten und Unternehmen und Delegationen aus dem benachbarten Ausland einladen.“
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