Gloria Metzler hat ihre berufliche Laufbahn als Flugbegleiterin begonnen. Später studierte sie Aviation Management und arbeitete rund acht Jahre bei der Deutschen Lufthansa. Mittlerweile ist sie Senior Beraterin bei Roland Berger im Bereich Transportation. Was die Konzernkarriere vom Beraterjob unterscheidet, verrät sie hier.
Gloria Metzler, Senior Consultant bei Roland Berger im Bereich Transportation, hat einen beeindruckenden Werdegang hinter sich: Nach dem Abitur sammelte sie erste Erfahrungen als Flugbegleiterin bei der Lufthansa. „Meine Mutter war über 30 Jahre bei Lufthansa tätig. Die Lufthansa ist eine Marke, die unsere Familie jahrelang begleitet hat“, sagt sie.
Ihr eigenes Interesse an der Luftfahrt sei aber erst durch ihr einjähriges „Work & Travel“ als Flugbegleiterin geweckt worden. Darüber ist sie auf den Studiengang Aviation Management bei der Lufthansa gekommen, bei dem sie in den Semesterferien in unterschiedlichen Bereichen des Konzernes Erfahrungen sammeln konnte. Darauf folgten Stationen im Controlling, als Referentin der Geschäftsführung an den Standorten München und Frankfurt. Zuletzt arbeitete sie als Head of Market Steering and Performance Management für die Lufthansa Gruppe in Dubai.
Der Wechsel in die Unternehmensberatung hat sie gereizt, sagt sie. „Es ist eine neue Welt, jedoch bin ich im selben inhaltlichen Kontext geblieben, wodurch ich mein Wissen intensiv einbringen kann.“ Denn nach gut acht Jahren bei der Lufthansa habe sie den Drang gehabt, neue Impulse zu bekommen, ein anderes Unternehmen und eine neue Art des Arbeitens kennen zu lernen.
Die Faszination Fliegen ist bei mir immer noch da und die Aviation-Branche bleibt spannend, aber auch andere Bereiche des Verkehrssektors sind sehr interessant. Es ist bereichernd, mein Wissen aus der Airline-Industrie auf andere Industrien anwenden und erweitern zu können.
Gloria Metzler, Senior Consultant Transportation bei Roland Berger
Sie habe schon während ihrer Zeit bei der Airline mit Beratungen in Projekten gearbeitet und die Zusammenarbeit als interessant empfunden. Angeregt durch ihre Schwester, die ebenfalls als Senior Beraterin für Roland Berger arbeitet, orientierte sie sich in diese Richtung. „Ich konnte mich mit den Werten Unternehmergeist, Exzellenz und Empathie, die Roland Berger vertritt, auf Anhieb identifizieren“, erzählt Gloria. Deshalb entschied sie sich schließlich für die Unternehmensberatung. Dort arbeitet sie als Senior Consultant im Client Team Transportation, welches sich auf Unternehmen aus der Verkehrsbranche, Touristik und Logistik fokussiert. Rund 25 Leute arbeiten bei ihr im Team, darunter Quereinsteiger wie sie mit einem Industriehintergrund sowie Kolleginnen und Kollegen, die direkt nach dem Studium bei der Beratung eingestiegen sind. „Inhaltlich decken wir eine große Bandbreit ab: von der Transformation über die Strategie bis zur Steuerung eines Unternehmens“, sagt Gloria.
Die Herausforderungen des Beratungsalltags
Wenn Gloria von ihren neuen Aufgaben und ihrer Arbeit als Beraterin erzählt, strahlt sie. Sie sagt aber auch, dass sich Quereinsteiger:innen von Anfang an bewusst sein müssen, dass der Beraterberuf kein 9 to 5-Job sei. „Die Dynamik in der Beratung ist intensiver.“, sagt sie.
Wir wollen Unternehmen erfolgreicher machen, der Weg dorthin ist immer individuell. Der Lösungsraum erstreckt sich von strategischen Neuausrichtungen, über Markterschließungen bis hin zu Transformationsprojekten.
Gloria Metzler, Senior Consultant Transportation bei Roland Berger
In ihrem Job müsse man konzeptionell und analytisch denken können, aber auch kreativ sein und neue Wege finden wollen. Empathie und gute Kommunikationsfähigkeit seien ebenfalls sehr wichtig. Besonders entscheidend sei es jedoch, sich inhaltlich und methodisch permanent weiterzuentwickeln. „Man muss eingetretene Pfade verlassen, neugierig sein und sich in die Projekte reinarbeiten“, sagt Gloria.
Dafür seien ihre verschiedenen Stationen bei der Lufthansa eine gute Vorbereitung gewesen: „Es hilft mir sehr, dass ich in meinen verschiedenen Stationen bei der Lufthansa gelernt habe, mich immer wieder auf neue Kollegen, Prozesse und Inhalte einstellen zu können. In meiner Zeit als Referentin der Geschäftsführung habe ich gelernt, intensiv mit dem Senior Management zusammenzuarbeiten, ein Vorteil in einigen Projekten. In meiner Zeit in Dubai konnte ich Führungserfahrung sammeln und meine interkulturelle Kommunikation weiterentwickeln.“
Verglichen zu ihrem alten Job, wo sie Kolleg:innen und Vorgesetzte über einen längeren Zeitraum kannte und einschätzen konnte, sei die Arbeit in der Beratung deutlich abwechslungsreicher, abhängig vom Projekt, dem Kunden und der Teamzusammenstellung. Das sei einerseits eine Herausforderung, andererseits aber auch das, was ihr an ihrem neuen Job so gut gefalle: Routinen gibt es keine.
New Work bei Roland Berger
Was am Anfang eine große Umstellung gewesen ist, sei das Reisen. „In der Woche bin ich beruflich viel unterwegs, dafür musste ich auch privat Termine umplanen. Die freie Zeit und Wochenenden werden so jedoch wertvoller und intensiver mit Freunden und Familie geplant.
Mein Herz schlägt nach wie vor für die Aviatik, die Faszination Fliegen bleibt. Es ist unglaublich spannend, das, was ich in der Luftfahrt gelernt habe, auf die Schiene oder die Häfen zu übertragen und die Verbindungen zu erkennen.
Gloria Metzler, Senior Consultant Transportation bei Roland Berger
Der Anteil an digitaler Zusammenarbeit sei auch in der Beraterbranche durch Corona gestiegen. Man fliege nicht mehr für jeden Termin zum Kunden. Zwei bis drei Tage pro Woche seien sie und ihr Team aber durchaus unterwegs. „Auch weil die Zusammenarbeit einfacher ist, wenn man sich persönlich kennen gelernt hat und mit dem Team zusammensitzt.“, sagt sie.
Unter dem Stichwort „New Work“ achte man bei Roland Berger verstärkt darauf, Arbeitszeiten und -bedingungen an die Bedürfnisse der Menschen anzupassen: Homeoffice und Coworking-Offices an verschiedenen Standorten sollen darauf einzahlen. Darüber hinaus gibt es modernste Hardware und wenn nötig schnelle Unterstützung vom IT- Support.
„Natürlich gibt es Herausforderungen und auch anstrengende Projekte. Die gegenseitige Unterstützung im Team und der Support von meinem Mentor helfen jedoch dabei, auch diese zu lösen“, bekräftigt Gloria.
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