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Wo sind die Menschen hinter den Mobilityjobs?

Die Infrastruktur in Deutschland ist in weiten Teilen sanierungsbedürftig bis marode. Unabhängig, ob es um Schienennetz, Radwege oder Umgehungsstraßen geht. Außerdem fehlen Leute, die Infrastruktur planen und sanieren können. Genau wie Menschen, die Busse und Züge steuern oder Software für Elektroautos entwickeln. Ohne all diese Fachkräfte gibt es keine Mobilitätswende. Deshalb liegt unser Fokus 2023 nicht nur auf #Mobilmacher:innen, sondern vor allem auf den #Mobilityjobs.


"Koscher, halal und vegan. Falafel, Salami und Seitan. Ganz gleich, wie oder was du isst: Uns schmeckt Vielfalt im Job.": Die Berliner Verkehrsbetriebe haben Mitte Dezember 2022 eine neue Arbeitgeberkampagne gestartet. Denn die BVG braucht 2000 Menschen, die im Fahrdienst, der Werkstatt, dem Verkehrsdienst, aber auch bei Service und Sicherheit im Ingenieurswesen oder der IT arbeiten. Und Azubis suchen die Berliner auch.

Volkswagen buhlt seit 2019 mit der hello possible-Kampagne um Fachkräfte aus dem IT-Sektor, die Kampagne soll besonders Frauen ansprechen. „Beim Thema Digitalisierung, Software und Vernetzung ist der Wettbewerb um die besten Köpfe branchenübergreifend entbrannt, sagte Personalvorstand Gunnar Kilian 2019 bei der Vorstellung der Kampagne.

Krieg, Inflation und Corona-Krise haben die Nachfrage nach IT-Kräften zwar gedämpft, trotzdem waren auch im dritten Quartal 2022 deutlich über 100.000 Stellen im IT-Sektor unbesetzt. Am größten ist das Nachfragewachstum in der Automobilbranche.



Landesbetriebe und Ingenieurbüros finden keine Ingenieuri:innen für den Brücken- und Straßenbau, in den Kommunen mangelt es an Straßen- und Verkehrsplaner:innen.

Im Nah- und Fernverkehr fallen Busse, Bahnen und Züge aus, weil es nicht genug Fahrpersonal gibt. In keiner anderen Branche sind so viele Stellen offen wie in der Verkehrs- und Logistikbranche. Das geht aus der vierteljährlichen Umfrage des Münchner Ifo Instituts hervor. Im Sektor Verkehr und Logistik meldeten im Juli 2022 mehr als 52 Prozent der Betriebe Probleme bei der Suche nach qualifiziertem Personal.


Bei den Verkehrsunternehmen werden bis 2030 insgesamt 110.000 neue Mitarbeitende gesucht; allein in Nordrhein-Westfalen fehlen bis zum Jahr 2025 mehr als 1200 Triebfahrzeugführer:innen.

Das Image der Öffis ist sehr verstaubt, weil die Branche auch eher bescheiden ist. Während die Automobilindustrie jedes kleine Feature groß ins Schaufenster stellt, sind wir immer ein bisschen verschämt und sagen: Ja, muss halt funktionieren. Hier müssen wir an unserem Image arbeiten.

Dr. Jan Schilling, Geschäftsführer für den Bereich ÖPNV im Verband Deutscher Verkehrsunternehmen



Dass das so ist, dafür gibt es verschiedene Gründe:

  • Zum einen ist da der demografische Wandel: So ist ein Drittel der Berufskraftfahrer:innen über 55 Jahre alt und geht bald in Rente, wie Jens Pawlowski vom Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) e.V. sagt.

  • Junge Menschen bewerben sich nicht mehr (ausreichend) für Jobs in der Mobilität. Das gilt sowohl für Ausbildungsberufe als auch für Studiengänge wie beispielsweise Nachhaltige Luftfahrt.

  • Ausbildungen von Kräften aus dem Ausland werden nicht oder nicht schnell genug anerkannt.

  • Manche Ausbildungen werden nur in wenigen Schulungszentren innerhalb Deutschlands angeboten. “Wir brauchen Online-Angebote für theoretische Ausbildungen statt Schulungszentren, weil wir damit den Bedürfnissen von Menschen, die in anderen Jobs arbeiten oder die familiäre Verpflichtungen haben, gerechter werden”, bestätigt Heinrich Brüggemann von Fokus Bahn NRW im Dezember beim Mobilitätstag NRW.

  • Unternehmen wie Universitäten adressieren Frauen immer noch nicht ausreichend beziehungsweise sprechen sie falsch an. Dass das so ist, bestätigt auch Jürgen Tuscher, Geschäftsführer des RailCampus Ostwestfalen Lippe beim Mobilitätstag NRW. Er sagt: “Wir haben Frauen bisher falsch angesprochen.' Wir haben gesagt: ‘Bei uns kannst du Technik studieren.' Frauen interessiert aber nicht die Technik als Wert an sich, sondern das, was man mit dieser Technik erreichen kann.”


Im Jahr 2023 stellen wir euch hier deshalb vor allem Jobs aus der Branche vor, ohne die sich in Deutschland nichts bewegt. Wir stellen Frauen vor, die diese Jobs machen, erklären, welche Skills für die Berufe notwendig sind, begleiten Fachkräfte-Messen und sprechen mit Ausbilder:innen und HR-Verantwortlichen. Gemeinsam zeigen wir, wie attraktiv unsere Branche als Arbeitgeber ist.


Video: PROFIS GESUCHT – GEMEINSAM GEGEN DEN FACHKRÄFTEMANGEL



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